Textil-Business und Business Hotel

#zäm: Eine Frage der Freundschaft

Fussenegger und Hotel Sonne_1806

Der Hotelier Gerald Peter und der Textilproduzent Jürgen Spiegel leiten beide ein Familienunternehmen. Die Zwei verbindet eine langjährige Geschäftsbeziehung und eine noch längere Freundschaft. Dass sie sich privat bestens verstehen, ist zwar keine Garantie dafür, dass es auch beruflich gut funktioniert: Tut es aber.

„Ein Bier mit jemanden zu trinken und gemeinsam eine gute Zeit zu haben, ist einfach“, sagt der Dornbirner Hotelier Gerald Peter (Sonne_1806). „Im Geschäftsleben zählen aber andere Dinge.“ „Nämlich Respekt füreinander und Vertrauen ineinander“, ergänzt der Altacher Textilproduzent Jürgen Spiegel (David Fussenegger Textil GmbH). Die beiden Männer kooperieren seit vielen Jahren miteinander und haben nur die besten Worte für den jeweils anderen übrig.

Fussenegger und Hotel Sonne_1806
Fussenegger und Hotel Sonne_1806
Fussenegger und Hotel Sonne_1806
„Es geht um die Menschen.“

Gerald Peter führt das Hotel Sonne_1806 am Campus Dornbirn – ein Business- und Freizeithotel – in vierter Genration. Fragt man ihn nach den Gründen, warum er mit seinem Freund Jürgen Spiegel zusammenarbeitet, überlegt er etwas, um „da muss ich nicht lange nachdenken“ zu antworten. „Es geht um die Menschen, die hinter dem Unternehmen stehen“, führt er aus. „Produkte sind immer austauschbar, aber wenn ich mit dem Menschen nicht kann, dann kann es nicht funktionieren.“ Peter führt den Bankensektor – in dem er vor der Übernahme des elterlichen Betriebs selbst 20 Jahre lang tätig war – als Beispiel an: „Da bekomme ich überall das Gleiche geboten – Bausparer, günstige Kredite, Online-Banking. Aber was ich brauche, ist ein Berater, dem ich vertraue.“ Und so sei das im Prinzip in jedem Geschäftsfeld. Aber natürlich ist Peter auch mit der Qualität der Produkte von David Fussenegger Textil stets voll zufrieden.

Der Preis spielt dabei eine untergeordnete Rolle. „Ich schaue nicht, ob die anderen Anbieter vielleicht ein paar Euro günstiger sind.“ Auf ausländische Unternehmen greift er in diesem Bereich sowieso nicht zurück. „Unsere Gäste schätzen die Qualität aus der Region. Das reicht von den Decken und anderen Textilien von Jürgen bis zu den Lebensmitteln bei unserem Frühstück“, erzählt der Hotelier. Auch bei den Mitarbeitern ist es ähnlich. „Gerade die Menschen aus der Schweiz und Deutschland schätzen die Vorarlberger Gastfreundschaft und sie machen bei uns rund 50 Prozent der Nächtigungen aus.“

Fussenegger und Hotel Sonne_1806
Fussenegger und Hotel Sonne_1806
„Wir expandieren weltweit, wollen aber Partner aus der Region.“

Die angrenzenden Nachbarstaaten sind auch eine große Zielgruppe für Jürgen Spiegel und die David Fussenegger Textil GmbH. Das 1832 gegründete Unternehmen produziert eine breite Palette an Produkten. Die Naturfaser Recyclingbaumwolle und Biobaumwolle stehen dabei stets im Mittelpunkt. „100 Prozent unserer Produkte entstehen am Standort in Altach“, sagt Spiegel. Er hat den Traditionsbetrieb im Jahr 2011 gemeinsam mit seinem Geschäftspartner Gottfried Wohlgenannt übernommen. Die Übersiedlung von Dornbirn nach Altach erfolgte drei Jahre später.

Von der Vorarlberger Qualität ist man nicht nur in der Schweiz und in Süddeutschland überzeugt. „Wir expandieren mittlerweile weltweit. Die USA zum Beispiel werden zu einem immer wichtigeren Absatzmarkt für uns.“ Trotz der Internationalisierung sind Spiegel Partner aus der Region besonders wichtig. „Wir lassen viele unserer Produkte in Vorarlberg ausrüsten und Kunden, wie es Gerald mit seinem Hotel einer ist, sind uns besonders wichtig“, erzählt der Textilfabrikant. Am Sonne_1806 schätzt er besonders die gebotene Qualität. „Dabei geht es nicht darum, ob es eine Sauna gibt oder nicht. Qualität hat für mich viel mit gutem Service zu tun.“ Und der sei gerade im Business-Hotelbereich keine Selbstverständlichkeit. Außerdem mag Jürgen Spiegel die Handschlagqualität seines Freundes und Geschäftspartners. „Auf ihn kann ich mich einfach verlassen.“ Darum quartiert er auch all seine Gäste und Besucher stets im Hotel am Campus Dornbirn ein.

Fussenegger und Hotel Sonne_1806

Neben der innigen Freundschaft und der erfolgreichen beruflichen Zusammenarbeit verbindet die zwei Unternehmer auch ihre Positivität. Das letzte Jahr im Zeichen der Corona-Pandemie war für sie unterschiedlich herausfordernd, aber beide blicken zuversichtlich in die Zukunft. „Wir konnten einen großen Teil der Zeit nicht geöffnet haben, die Tage kommen auch nicht mehr zurück. Aber ich bin davon überzeugt, dass sich der Tourismus durch die Pandemie verändert. Und auf diese Transformation bereiten wir uns gut vor“, sagt Peter. Für Spiegel sahen die letzten Monate ganz anders aus: „Nach der ersten Schockstarre, als wir auch nicht wussten, wohin das alles führt, haben die Menschen begonnen, sich ihr Zuhause schön zu machen. Das haben wir natürlich auch im Umsatz positiv gespürt. Auf der anderen Seite sind uns viele Aufträge aus der Gastronomie und Hotellerie weggefallen. Aber es wir wieder aufwärts gehen.“

Als ein Zeichen ihrer verbindenden Positivität sind die Decken zu verstehen, deren Design in enger Zusammenarbeit der beiden Freunde entstanden sind. „Hotel Sonne …das Leben ist schön!“ steht auf ihnen zu lesen.